Kneipps Schlafzimmer

Raum 9

Kneipps Schlafzimmer

Nach Kneipps Wohnzimmer können Sie hier nun einen Blick in sein Schlafgemach werfen. Das Mobiliar zeigt deutlich, wie rustikal aber zweckgerecht es eingerichtet war. Neben einem einfachen Bett gehörte natürlich der Betstuhl zum festen Inventar, am Fenster außerdem das Stehpult aus Nussbaum, das von Kneipp persönlich benutzt wurde. Eine einfache Waschschüssel aus Email in einem Nachtschränkchen diente der täglichen Körperpflege.

n der Vitrine rechts von Ihnen können Sie wiederum kleine Schätze aus dem langen Leben von Sebastian Kneipp entdecken. Neben seiner Fachliteratur und religiösen Werken gehören dazu Objekte, die an seine zentralen Lebensetappen erinnern.

Im mittleren Regal hängt die Firmungsurkunde von Sebastian Kneipp aus dem Jahr 1830, er war damals neun Jahre alt. Daneben können Sie das Silberkrönchen bewundern, das vierzig Jahre später hier im Kloster zum Anlass seines fünfundzwanzigsten Priesterjubiläums angefertigt wurde. Die Kerze im oberen Regalfach wurde ihm, wieder zwanzig Jahre später, zum Geburtstag gereicht.

In diesem Jahr, 1894, zeigte die Krankheit, die zu seinem Tod führen sollte, erste Anzeichen. Zu seinen engsten Vertrauten gehörte in den letzten Jahren Dr. Baumgarten, den Kneipp als Badearzt zur Unterstützung seiner eigenen Arbeit nach Wörishofen geholt hatte. An der Wand berichten Krankenakten von den letzten zehn Tagen vor seinem Ableben. Kneipp starb 1897 an Krebs: Viele Ärzte besuchten und behandelten ihn, eine Operation, zu der viele von ihnen rieten, lehnte er aber ab.

Drei Jahre vor seinem Tod war Kneipp noch immer auf Vortragsreisen unterwegs. Damals machte er sich sogar nach Rom auf. Papst Leo XIII. empfing ihn in mehreren Privataudienzen. Der Heilige Vater ernannte ihn sogar zu einem der Päpstlichen Geheimkämmerer, denen besondere zeremonielle Aufgaben zukamen. Seinen Aufenthalt in Rom empfand Kneipp als eines der wichtigsten Ereignisse in seinem Leben. Zu seinen persönlichsten Dingen gehörten denn auch gerade Gegenstände, die er von dieser Reise mitgebracht hatte. Links neben der Vitrine sehen Sie ein Bild von Leo XIII. und darunter ein vielleicht ganz typisches Mitbringsel aus der Ferne: Auch heute sammeln nicht nur Kinder schöne Blätter an besonderen Orten. Und genauso fand auch dieses Blatt eines Orangenbaums seinen Weg von Rom nach Wörishofen.